Book Review: Jane Eyre von Charlotte Brontë

Book Review: Jane Eyre von Charlotte Brontë

Jane Eyre von Charlotte Brontë gehört zu meinen Lieblingsbüchern. Ich habe es das erste Mal mit 14 Jahren gelesen, aber erst bei der zweiten Lektüre mit 21 Jahren das Meisterwerk in meinen Händen vollends erkannt. Ich empfehle das Buch Fans von Regancy-Romanen, Jane Austen und anderen schönen Liebesgeschichten. Man sollte sich auf die damalige Zeit einlassen können und wollen, muss also die damalige Rolle der Frau in der Gesellschaft akzeptieren und sich auf ein – im Vergleich zu heute – gemäßigtes Tempo einstellen. Danach steht einem nichts mehr im Wege, um eine tolle Liebesgeschichte mit einer starken, eigensinnigen Frau zu genießen.

Darum geht es in Jane Eyre:

Das Buch Jane Eyre von Charlotte Brontë erschien 1847 und wurde zu ihrem erfolgreichsten Werk. Hauptcharakter ist Jane Eyre. Das Buch beginnt in Janes Kindheit, die nicht sehr glücklich war. Ihre Eltern sind beide gestorben, weshalb Jane die ersten Jahre bei ihrer Tante aufwächst. Die Verwandte ist die Witwe von Janes leiblichen Onkel und kann keine Liebe für Jane empfinden, sondern nur ihre eigenen Kinder lieben. Janes Cousin macht ihr das Leben im Haus der Tante unerträglich. Er ärgert und malträtiert sie, bis es Jane nicht mehr ertragen kann und sich wehrt. Dafür bestraft wird immer nur Jane.

Irgendwann hält ihre Tante es nicht mehr aus und schickt Jane auf ein strenges, grausames Internat. Obwohl die Tante wohlhabend ist, ist es ein Internat für Kinder mit wenigen Mitteln und Jane muss oft hungern und frieren. Trotzdem entwickelt sich Jane in dem Internat zu einem freistrebenden, eigenständigen Wesen. Sie ist schlau, lernt gerne und wird in dem Internat – in dem sich die Zustände irgendwann besserten – Lehrerin.

Als junge Erwachsene entschließt sie sich Jane dann eine neue Stelle zu suchen und findet in Thornfield Hall eine feste Anstellung. Sie unterrichtet mit viel Engagement ein kleines Mädchen, befreundet sich mit der Hausdame und verliebt sich mit der Zeit in den egozentrischen und herrischen Hausherren Mr. Rochester. Ungewöhnlich für die damalige Zeit fühlt auch er sich – trotz der Standesunterschiede – zu Jane hingezogen. Doch ein lange gehütetes Geheimnis scheint ihre Liebe zu verhindern.

Meine Rezension zu Jane Eyre:

Ganz ehrlich? Mir hat Jane Eyre von Charlotte Brontë besser gefallen, als manch anderer Lesestoff dieser Zeit. Das Buch war viel dynamischer und es ist viel mehr geschehen als in den meisten anderen Regency-Büchern. Längere Dialoge gab es natürlich trotzdem noch, das hat mich aber nicht gestört, weil ich mich komplett in die Zeit zurückversetzt fühlte. Wer ein Buch von den Brontë-Geschwistern oder Jane Austen genießen möchte, der sollte sich der damaligen Welt bewusst werden. Erst wenn man sich in die Zeit von damals hineinversetzt kann man die Bücher wirklich wertschätzen und genießen.

Achtung! Alles was ihr jetzt lest enthält Spoiler!


Das hat mir am besten gefallen:

Auch wenn ich zu Beginn noch ungeduldig war und sehnsüchtig auf die Liebesgeschichte gewartet habe, mochte ich es sehr Jane von Kind an zu begleiten. Der Part des Buches in dem es um ihre Kindheit geht, hat mir eigentlich am besten gefallen. Es war interessant ihre komplette Entwicklung mitzuerleben und sie zu einer unabhängigen, gewissenhaften und intelligenten Frau heranwachsen zu sehen. Erst wenn man Jane als Kind kennengelernt hat, versteht man wie und warum sie als Erwachsene handelt.

Ein weiterer Pluspunkt für das Buch ist die langsam wachsende Liebesgeschichte. In anderen Büchern dieser Zeit – wie zum Beispiel „Emma“ oder „Stolz und Vorurteil“ – oder generell bei Regency-Romanen, entwickelt sich, meiner Meinung nach, die Liebesgeschichte meistens zu plötzlich. Ich mag es, wenn sich gegenseitige Zuneigung und die daraus entstehende Beziehung über eine gewisse Zeit entwickelt. Genau deshalb ging es für mich auch am Ende des Buches ein bisschen zu schnell mit dem Happy End. Es sind ein paar Fragen offen geblieben.

Das hat mir nicht so gut gefallen:

Ich fand es unlogisch und irritierend, dass die immer so gewissenhafte und eiserne Jane plötzlich einen so großen Sinneswandel erlebt und doch zu Mr. Rochester zurückkehrt. Jane wusste bei ihrer Rückkehr ja gar nicht, dass seine Ehefrau tot war. Was wäre denn gewesen, wenn sie noch gelebt hätte? Hätte sie Mr. Rochester trotzdem besucht? Wäre sie seine Geliebte geworden?

Ein weiterer Aspekt, der mir nicht gefallen hat, war die Unterwürfigkeit von Jane in einigen Szenen. Ich konnte es nicht nachvollziehen, dass Jane sich manchmal (zum Beispiel von St. John), so unterbuttern ließ. Ich finde, der Teil der Geschichte passt einfach nicht zu ihrem Charakter.

Hier geht es zu weiteren Rezensionen: Book Reviews.

Meinungen und Anregungen könnt ihr gerne in den Kommentaren hinterlassen. Ich freue mich drauf!

Last Updated on 4. Juni 2020 by Maria

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Maria

Hallo Zusammen! Ich bin Maria, 22 Jahre alt und Journalistik-Studentin. Auf Beyond Cardinal Points schreibe ich übers Reisen und über Bücher – also über meine zwei Leidenschaften. Ich freue mich darauf, mit euch ins Gespräch zu kommen!

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