Book Review: Homo faber von Max Frisch

Book Review: Homo faber von Max Frisch

Der Roman „Homo faber“ von Max Frisch wird oft in der Schule thematisiert. Auch ich habe das Buch für den Deutschunterricht gelesen und so manches mal dabei den Kopf geschüttelt. In dieser Book Review erfahrt ihr mehr über „Homo faber“ von Max Frisch.

Darum geht es in Homo faber:

In dem Roman „Homo faber. Ein Bericht“ geht es um den Rationalisten Walter Faber. Er arbeitet als Ingenieur bei der UNESCO und glaubt weder an Schicksal, noch an Fügung. Gefühle lehnt er grundsätzlich ab. Während einer Geschäftsreise nach Paris lernt er Elisabeth Piper kennen und beginnt ein Verhältnis mit ihr. Was er nicht weiß: Es ist seine Tochter!!!

Zusammen reisen die beiden quer durch Italien, mit dem Ziel Elisabeths Mutter in Griechenland zu besuchen. Und auch wenn Walter Faber nicht an das Schicksal glaubt, nimmt es in Griechenland doch seinen Lauf.

Übrigens: „Homo faber“ gibt es auch als Film.

Was hat sich Max Frisch dabei gedacht?

Max Frisch beschäftigt sich in dem Roman „Homo faber“ wie so oft mit Geschlechterrollen und unterschiedlichen Beziehungen von Menschen. Hinzu kommt die Ödipustragödie: Ödipus ist eine Gestalt der griechischen Mythologie, der ohne es zu Wissen seine eigene Mutter geheiratet hat.

Max Frisch in der Galerie Erker, St. Gallen.
Max Frisch in der Galerie Erker, St. Gallen. Fotograf: Jack Metzger

Genauere Infos zur Bildquelle gibt es hier.

Damit spricht Max Frisch in „Homo faber“ ein Thema an, was in unserer Gesellschaft eher gemieden wird. Genau deshalb ist das Buch einerseits interessant, andererseits etwas unangenehm zu lesen.

Zum Autor: Max Frisch

Der Schweizer Max Frisch setzt sich in seinen Werken häufig mit sich selbst auseinander und thematisiert die Probleme des postmodernen Menschen. Es geht häufig um das Finden einer Identität, um Geschlechterrollen oder um festgefahrene Strukturen sowie Ansichten der Gesellschaft.

Meine Book Review:

Das Buch von Max Frisch trägt den Untertitel „Ein Bericht“. Das lässt vermuten, dass es sehr sachlich und chronologisch aufgebaut ist. Ich musste jedoch im Laufe der Lektüre feststellen, dass „Homo faber“ eben kein (!) Bericht ist. Als Ich-Erzähler „berichtet“ Walter Faber in einem Zeitraum von vier Monaten über alle Ereignisse, geht dabei aber alles andere als chronologisch vor. Die Erzählung springt hin und her sodass große Zeitsprünge entstehen. Man kann Geschehnisse erahnen, außerdem gibt es Rückblicke in die Vergangenheit. Für mich war dieses Hin und Her manchmal verwirrend, doch es untermalt sehr gut Walter Fabers Auseinandersetzung mit seinem Leben.

Wie immer habe ich mir, zusätzlich zu dem Buch „Homo faber“, auch noch den Lektüreschlüssel von Klett besorgt. Während der Schulzeit habe ich mit mehreren Lektüreschlüsseln gearbeitet, fand die Lektürehilfen von Klett aber immer am besten. Meistens hat es mir das Lesen der Lektürehilfe sogar mehr Spaß gemacht, als das Lesen des eigentlichen Buches. Hier findet ihr den Link von der Lektürehilfe zu „Homo faber.“

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Max Frisch stellt seinen Protagonisten Walter Faber möglichst sachlich und empathielos dar. Faber wirkt mit seiner gehobenen Sprache, den vielen Fachbegriffen und Verweisen auf Sachtexte arrogant und Menschenscheu. Es geht aber nicht nur um Walter Fabers persönliche Geschichte. Sowohl der „American Way of Life“ als auch die Nazi-Zeit werden in dem Roman thematisiert.

Homo faber – Fazit:

Max Frisch liefert mit „Homo faber“ eine interessante Analyse über die menschliche Psyche. Als Leser wird man quasi genötigt, sich mit Fragen übers Leben und Älterwerden auseinanderzusetzen. Das ist beim Lesen nicht immer angenehm. Gerade, wenn es um die Ödipustragödie geht.

Es ist schon einige Jahre her, dass ich „Homo faber“ für die Schule lesen musste. Bis heute ist hängen geblieben, dass ich die Lektüre des Buches teilweise unangenehm fand. Ich konnte keine Beziehung, kein wirkliches Mitleid oder andere Gefühle für Walter Faber aufbringen.

Ich glaube, dass das Buch von Max Frisch deshalb und wegen der immer wieder auftretenden Zeitsprünge nicht einfach zu lesen ist. Trotzdem hat der Autor es geschafft, eine Botschaft zu übermitteln: Technik reicht dem Menschen nicht aus. Er braucht andere Menschen, um zu überleben.

Andere Rezensionen von mir findet ihr unter dem Reiter Book Reviews.


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Maria

Hallo Zusammen! Ich bin Maria, 22 Jahre alt und Journalistik-Studentin. Auf Beyond Cardinal Points schreibe ich übers Reisen und über Bücher – also über meine zwei Leidenschaften. Ich freue mich darauf, mit euch ins Gespräch zu kommen!

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