15 Ideen für einen Kurzurlaub in Amsterdam

15 Ideen für einen Kurzurlaub in Amsterdam

Amsterdam – gerade für den Westen Deutschlands ist die pittoreske Stadt nur einen Katzensprung entfernt. Auch beim zweiten oder dritten Besuch zeigt sie sich von immer neuen Seiten und ist deshalb immer einen Ausflug wert. Dabei ist es erstmal egal, ob für einen Tag oder eine ganze Woche – Amsterdam hat für jeden das passende Angebot. Ich bin über die letzten Jahre bestimmt vier oder fünf mal in Amsterdam gewesen und stelle euch deshalb 15 Ideen für einen Kurzurlaub in Amsterdam vor.

Zuerst die Klassiker in Amsterdam

Ich klappere in jeder Stadt eigentlich immer erst die klassischen Sehenswürdigkeiten ab. Auch wenn das richtig „typisch Touri“ ist, gehört das für mich einfach dazu. Diese Monumente – so überlaufen sie auch manchmal sein mögen – gehören einfach zum Gesamtpaket dazu, ohne sie verpasst man einen großen Teil der Stadt. Außerdem hat man nach dem Abklappern der Sehenswürdigkeiten schon einen ersten Überblick über den Ort, also einen besseren Orientierungssinn.

Ein guter Ausgangspunkt für ein Kurztrip in Amsterdam ist der Platz „Dam“. Hier tummeln sich die Touristen, aber auch Amsterdamer wenn sie in den anliegenden Straßen shoppen gehen. Auf dem Dam steht ein nationales Denkmal, welches an die Besetzung der Niederlande im II. Weltkrieg erinnern soll. Direkt gegenüber befindet sich der Königspalast, in dem immer wieder Staatsbesuche stattfinden. Wenn die Königsfamilie nicht anwesend ist, werden auch Führungen angeboten.

Ebenfalls an dem Platz ist die Nieuwe Kerk (neue Kirche). Wie der Name schon sagt, hat sie die alte Kirche (oude Kerk) abgelöst und ist nach ihr die zweitälteste Kirche der Stadt. In ihr werden die Königinnen und Könige der Niederlande gekrönt. Ansonsten dient die Kirche als Ausstellungsfläche für die verschiedensten Veranstaltungen.

Wer lieber eine klassisch genutzte Kirche besichtigen möchte, der sollte sich die Sint-Nicolaasbasiliek anschauen. Sie ist zwar nicht auf dem Platz Dam, aber nur zehn Minuten Fußweg entfernt. Hier findet noch jeden Tag ein Gottesdienst statt und wie die meisten großen Kirchen ist sie pompös.

Die Stadt der Museen

Zurück zum Dam: Neben dem Platz befindet sich das Madame Tussauds Amsterdam. Ich war in meiner Schulzeit im Rahmen eines Ausfluges in der Wachsfiguren-Ausstellung und wie meine Mitschüler richtig begeistert. Heute würde mich ein Madame Tussauds nicht mehr so reizen. Vielleicht, weil ich älter geworden bin? Oder, weil ich schon es schon mal besucht habe? Nichts desto trotz: Wenn ihr noch nie in so einer Ausstellung gewesen seid und/oder das Wetter nicht mitspielt, kann ich Madame Tussauds trotzdem empfehlen. Einmal mit George Clooney Kaffee trinken oder mit Spiderman posieren, hat halt doch was.

Für diejenigen, die mit Wachsfiguren nichts anfangen können, sich dafür aber lieber ein bisschen gruseln, kann ich den Amsterdam Dungeon empfehlen. Hier erfährt man in einem Rundgang durch verschiedene szenische Räume auf gruselige Weise etwas über die Geschichte der Stadt. In jeder Szene gibt es verschiedene Schauspieler, die einen Teil der Geschichte darstellen. Das beste dabei: man wird selbst zum Darsteller! Ich wurde zum Beispiel damals als Hexe angeklagt und danach verbrannt.

Bedrückende Geschichte erfährt man im Anne Frank Haus. In diesem Haus hat die Jüdin Anne Frank sich lange vor den Nazis versteckt, bevor auch sie gefunden wurde. Ein Besuch in diesem Museum ist bedrückend, aber auch sehr wichtig, um sich dem Unrecht, welches die Juden im II. Weltkrieg zu teil wurde, bewusst zu werden. Das Museum befindet sich in der Prinsengracht und man sollte die Tickets auf jeden Fall vorher kaufen, sonst steht man stundenlang in der Schlange.

Eine Kirche auf einem Dachboden in Amsterdam.
Diese Kirche befindet sich auf zwei Etagen auf dem Dachboden eines Wohnhauses.

Ein ganz besonderes kleines Museum ist die Kirche auf dem Dachboden. Das solltet ihr bei einem Kurztrip nach Amsterdam auf keinen Fall verpassen! Es liegt in der Nähe von Chinatown und der Sint-Nicolaasbasiliek. Früher war es in Amsterdam verboten, einen anderen Glauben außer dem Protestantischen auszuüben. Allerdings durften die Menschen ihren Glauben in ihren eigenen vier Wänden praktizieren. Deshalb wurden die Gotteshäuser einfach in normale Wohnhäuser eingebaut. Jeder wusste von ihnen, streng genommen war es allerdings verboten. Die beste erhaltene Kirche ist die „ons lieve heer op solder“ (Unser lieber Herr auf dem Dachboden). Zusammen mit dem Wohnhaus ist die Kirche komplett erhalten.

Die Stadt der Grachten

Amsterdam ist die Stadt der Grachten. Wie Zwiebelschichten liegen sie um das alte Zentrum der Stadt. Die größten und bekanntesten heißen Singelgracht, Herengracht, Keizersgracht und Prinsengracht. Die Wasserwege waren früher die Haupttransportwege und an ihnen stehen aneinandergereiht die typischen langen und hohen Häuser von Amsterdam. Sie sind deshalb so ungewöhnlich schmal, da früher die Steuern anhand der Breite des Hauses gemessen wurden.

Hausfassaden in Amsterdam bei Regen.
Selbst im Regen ist Amsterdam einfach nur schön.

Damit trotzdem noch genug Wohn- und Lagerraum entstand, sind die Häuser einfach in die Höhe gebaut worden. Die Lagerräume befanden sich dabei meistens auf dem Dachboden und die Güter wurden über einen Seilzug nach oben gezogen. Nicht nur, weil die ganze Stadt auf Holzpfählen gebaut ist, sondern auch wegen eben dieser Seilzüge wirken viele der Häuser schräg. Man hat die Fassaden einfach ein bisschen nach vorne lehnend gebaut, damit nach oben gezogene Ware nicht gegen die Hauswand schlägt.

Shopping-Tipp:

In Amsterdam gibt es sowohl die bekannten großen Ketten als auch viele kleinere Läden. Weil ich aber nicht nur gerne reise, sondern auch eine Buchliebhaberin bin, möchte ich ein Geschäft besonders hervorheben: The American Book Center. Hier gibt es auf zwei Etagen nur englische Bücher – von Bildband über Sci-Fi bis Manga.

Schaufenster von The American Book Center in Amsterdam.
The American Book Center

Angesagte Stadtteile in Amsterdam

Egal zu welchem Wetter, egal zu welcher Jahreszeit, bei einem Kurztrip nach Amsterdam lohnt es sich immer entlang der Grachten durch die kleinen und großen Straßen zu schlendern. Überall findet man kleine Cafés, Boutiquen oder Museen. Berühmt ist Amsterdam für seine Coffee-Shops und für das Rotlichtviertel. Als „Klassiker“ sollte man auch diesen Teil von Amsterdam auf jeden Fall gesehen haben, ich möchte euch aber auch andere coole Stadtteile vorstellen:

De Pijp:

Hier leben Menschen aller Nationalitäten zusammen. Überall gibt es Imbisse mit verschiedenen ausländischen Gerichten. Highlight des Stadtteils ist der Albert Cuypmarkt. Er findet jeden Tag statt und hat so ziemlich alles im Sortiment.

Museumsviertel:

Das Viertel macht seinem Namen alle Ehre. Überall gibt es kleine Ausstellungen und kreative Orte. Das Highlight ist für mich das Rijksmuseum. Hier kann man gut und gerne einen Regentag verbringen und Werke von Rembrandt, Vermeer und Van Gogh betrachten. Wichtig dabei ist, dass man wirklich den ganzen Tag einplant, denn die Ausstellung reicht von 1100 bis zur jetzigen Zeit und ist …imens!! Das Museum ist aber auf keinen Fall trocken und langweilig, sondern es ist richtig spannend durch die super unterschiedlichen Ausstellungsstücke zu wandern.

Hinter dem Museum liegt der Vondelpark, bei dem man bei gutem Wetter sich eine Auszeit von dem Trubel der Stadt nehmen kann. Auf dem Weg zum Rijksmuseum kommt man an dem berühmten Blumenmarkt vorbei, über den man einmal geschlendert sein sollte.

Bunte an der Decke hängende Blumen auf dem Bloemenmarkt in Amsterdam.
Der Bloemenmarkt in Amsterdam.

Amsterdam Noord:

Der Norden Amsterdams wird erst langsam zu einem hippen Stadtviertel. Lange Zeit war das Viertel um das alte NDSM-Werftgelände nichts weiter als ein Industriegebiet. Mittlerweile entstehen dort coole Wohnungen, alternative Cafés und vieles mehr. Den Stadtteil erreicht man über mehrere kostenlose Fähren, die zum Beispiel von Amsterdam Centraal ablegen. Wenn man dann dort ist, sollte man das alte Werftgelände erkunden, denn überall gibt es coole Streetart zu entdecken.

Am ersten Wochenende im Monat findet außerdem Europas größter Flohmarkt auf dem Werftgelände statt. Für fünf Euro Eintritt kann man durch circa 700 Stände flanieren, Schnäppchen machen oder Kurioses entdecken.

Camping in Amsterdam

In und um Amsterdam gibt es sowohl einen Stellplatz als auch Campingplätze. Ich habe bei meinem Kurztrip nach Amsterdam mit meinem Camper auf dem Campingplatz Vliegenbos übernachtet. Er ist auf der Nordseite von Amsterdam, trotzdem aber super zentral und meines Erachtens am nächsten am Stadtzentrum. Für eine Nacht zu zweit mit Camper bezahlt man für einen Pitch um die 30 Euro, was für einen Stadtcampingplatz ein normaler Preis ist.

Der Stellplatz ist ebenfalls auf der Nordseite. Ich habe mich gegen das Übernachten dort entschieden, weil er fast genauso teuer ist wie ein Campingplatz, aber über keine Sanitäranlagen et cetera verfügt.

Fazit

Für mich wird es nicht die letzte Reise nach Amsterdam gewesen sein. Die Stadt hat immer etwas Neues zu bieten, zeigt sich mir jedes mal aus einer anderen Perspektive und kann wahrscheinlich niemals vollständig erkundet werden.

Ich bin immer auf der Suche nach neuen Geheimtipps die es zu erkunden gilt, deshalb schreibt mir doch gerne, was ihr an Amsterdam mögt! Wenn ihr mehr Reiseberichte lesen wollt, dann klickt hier.

Last Updated on 2. April 2020 by Maria

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Maria

Hallo Zusammen! Ich bin Maria, 22 Jahre alt und Journalistik-Studentin. Auf Beyond Cardinal Points schreibe ich übers Reisen und über Bücher – also über meine zwei Leidenschaften. Ich freue mich darauf, mit euch ins Gespräch zu kommen!

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